Die Legenden der „All Blacks“

Neuseeland ist ein Land, das wie kaum ein anderes mit dem Rugbysport verbunden ist. Der kleine Inselstaat im Pazifik hat im Laufe der Jahre einige der größten Spieler hervorgebracht, die das Spiel je gesehen hat. Die „All Blacks“, das neuseeländische Nationalteam, sind eine der erfolgreichsten Mannschaften in der Geschichte des Sports, und viele ihrer Spieler haben Legendenstatus erlangt. Hier sind fünf der größten Rugby-Legenden Neuseelands, die das Spiel für immer geprägt haben. Sie zählen fraglos zu den besten Rugby-Spielern, die jemals für die neuseeländische Nationalmannschaft aufgelaufen sind.

Inhaltsverzeichnis

Richie McCaw – die lebende All Blacks Legende

Richie McCaws Stern bei den All Blacks ging auf, als er im November 2001 mit zwanzig Jahren einen Einsatz im Testspiel gegen Irland bekam. Zur Halbzeit lagen seine „All Blacks“ zurück, doch unter anderem durch die starke Leistung von McCaw kämpfte man sich noch einmal in die Partie zurück und gewann das Spiel noch mit 40:29. Mccaw wurde anschließend zum „Man of the Match“ gewählt. Von da an gab es im Leben des Rugby-Spielers nur noch eine Richtung: Nach oben.

Schon ein Jahr später wurde er zum Newcomer des Jahres gewählt. 2004 hatte er bereits das Amt des Vizekapitäns inne, zwei Jahre später ernannte man den damals erst 25-jährigen zum Kapitän der „All Blacks“. Doch bei der Weltmeisterschaft 2007 in Frankreich bekam die Karriere den ersten Knick: Neuseeland schied im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich aus. Bei der Weltmeisterschaft 2011 kam dann die Revanche: in einem knappen Finale besiegte McCaw mit seinem Team Frankreich mit 8:7 und holte sich den Titel. Auch bei der WM 2015 in England war es McCaw, der seine „All Blacks“ als Kapitän zum zweiten Titel in Folge führte. Im Falle von McCaw spricht so mancher sogar vom besten Rugby-Spieler aller Zeiten. Unmittelbar danach erklärte der 35-jährige seinen Rücktritt vom Rugbysport.

Jonah Lomu – der Güterzug in Ballettschuhen

Auch Jonah Lomu gehört zu den prominentesten Spielern, die der neuseeländische Rugby je hervorgebracht hat. Lomu, dessen Wurzeln auf der Pazifik-Insel Tonga liegen, wurde 1995 mit 19 Jahren der jüngste Spieler, der jemals für die „All Blacks“ aufgelaufen ist. Die einzigartige Stärke Lomus lag in seiner hohen Geschwindigkeit: Trotz eines Körpergewichts von 125 Kilogramm lief er die 100 Meter unter 11 Sekunden. Sein Wirken im Spiel gegen England bei der WM im Jahr 1995 wurde zum besten Spieleinsatz aller Zeiten gewählt.

Karriere oft von Rückschlägen geprägt

63-mal lief er in seiner Karriere für das neuseeländische Nationalteam auf. Es wären sicher noch mehr Einsätze geworden, doch Lomu wurde wiederholt von Verletzungen und gesundheitlichen Problemen zurückgeworfen. Dies war auch der Grund, weshalb Lomu seine internationale Karriere nach nur acht Jahren für beendet erklärte. Auch nach seinem Karriereende blieb er eine wichtige Identifikationsfigur im Rugby-Sport, ehe er 2015 im Alter von 40 Jahren verstarb.

Richie McCaw würdigte Lomu als einen der größten Rugbyspieler, die es jemals in Neuseeland gegeben hatte, als er selbst 2015 seine Karriere beendete. Beide Spieler haben sich in das kollektive Gedächtnis Neuseelands eingegraben. In einem Land, in der Rugby die unangefochtene Nummer eins aller Sportarten ist, sind beide Spieler noch immer Vorbilder und Idole für eine ganze Generation junger Neuseeländer.

Dan Carter – der beste Verbinder aller Zeiten

Dan Carter wird oft als der beste Fly-Half aller Zeiten bezeichnet. Er war das taktische Gehirn hinter den All Blacks und besaß die Fähigkeit, Spiele mit seinem präzisen Kicking, intelligenten Spielmachereigenschaften und seiner Vielseitigkeit zu dominieren. Carter spielte eine Schlüsselrolle beim Gewinn der Rugby-Weltmeisterschaft 2015 und hält den Rekord als führender Punktesammler in der Geschichte des internationalen Rugbys mit 1.598 Punkten. Seine Ruhe unter Druck und seine Konstanz über viele Jahre hinweg machen ihn zu einer der größten Rugby-Legenden Neuseelands.

Colin Meads

Colin „Pinetree“ Meads gilt als einer der härtesten Spieler, die jemals für die All Blacks gespielt haben. Er war in den 1950er und 1960er Jahren das Herzstück der neuseeländischen Mannschaft und stand für eine Ära von Spielern, die für ihre körperliche Stärke und Zähigkeit bekannt waren. Meads spielte 55 Länderspiele, was zu seiner Zeit eine beeindruckende Zahl war, und wird oft als der beste All Black aller Zeiten bezeichnet. Sein unnachgiebiger Einsatz auf dem Feld und seine Führungsqualitäten machen ihn zu einer Ikone des neuseeländischen Rugbys.

Sean Fitzpatrick

Sean Fitzpatrick, einer der erfolgreichsten Kapitäne in der Geschichte des Rugbys, führte die All Blacks von 1992 bis 1997 an. Unter seiner Führung erlebten die All Blacks eine Ära des dominanten Rugbys und gewannen zahlreiche prestigeträchtige Titel. Fitzpatrick war bekannt für seine unerschütterliche Entschlossenheit und seine Fähigkeit, seine Mannschaft auch in den schwierigsten Situationen zu motivieren. Mit 92 Länderspielen und einer Siegquote von über 70 Prozent während seiner Amtszeit als Kapitän hat Fitzpatrick einen bleibenden Einfluss auf das neuseeländische Rugby hinterlassen.

Fitzpatrick Try, All Blacks vs British Lions 1993 Eden Park

Diese fünf Spieler haben nicht nur Neuseelands Rugbygeschichte geprägt, sondern auch weltweit Maßstäbe gesetzt. Sie verkörpern das Beste, was der Rugbysport zu bieten hat: Stärke, Geschicklichkeit, Entschlossenheit und Teamgeist. Ihr Vermächtnis wird noch lange nachklingen und die kommenden Generationen inspirieren.

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