Mit der Vergabe der Rugby-Weltmeisterschaft nach Japan werden sich die besten Nationen der Welt erstmals in einem asiatischen Land messen. In Japan ist die Euphorie groß, nicht zuletzt aufgrund des Auftritts der eigenen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 2015 in England. Doch Favoriten sind andere: Die „All Blacks“ aus Neuseeland werden alles dafür tun, den Titel von 2015 zu verteidigen. England ist dagegen auf Wiedergutmachung aus. Nach dem blamablen Aus in der Vorrunde vor heimischem Publikum sind die Mannen aus dem Ursprungsland des Rugby heißer denn je auf den Titel.
Rugby ist in Japan populärer denn je. Die Sportart hat sich in den vergangenen Jahren einer immer größeren Aufmerksamkeit erfreut. Besonders dazu beigetragen haben dürfte der Auftritt des Landes bei dem WM 2015 in England. In der Vorrunde schlug Japan sensationell Südafrika, beinahe hätte es zur Qualifikation für das Viertelfinale gereicht. Trotz zweier Siege auf dem Konto zog letztendlich Schottland aufgrund der höheren Anzahl der erzielten Bonuspunkte ein. Doch trotz dieser Niederlage, begeisterte das Team seinerzeit mit einem taktisch ausgeklügelten Spielsystem.
Spätestens durch den Titel bei der Weltmeisterschaft in England haben sich die „All Blacks“ in ihrer Heimat Neuseeland unsterblich gemacht. In dem kleinen Land auf der anderen Seite der Welt ist Rugby der absolute Sport Nummer eins. Auch bei den „Rugby Championships 2017“ lassen die Neuseeländer nichts anbrennen. Mit vier Siegen aus vier Partien führen sie die Tabelle souverän an. Zuletzt kam Südafrika böse unter die Räder. Die 0:57 Niederlage war die höchste Pleite, die die „Springbocks“ jemals gegen den Inselstaat hinnehmen mussten. Alles andere als der erneute Titel bei der WM in Japan wäre also eine herbe Enttäuschung für die Rugby-verrückte Nation am Ende der Welt. Die Buchmacher und Anbieter von Online-Wetten wie bet365 haben die „All Blacks“ jedenfalls ganz oben auf dem Zettel, wenn es um den Favoriten im Land der aufgehenden Sonne geht. Denn Neuseeland gilt gemeinhin als bestes Team der Welt, denn gegen jedes andere Land der Welt hat das Team eine positive Bilanz.
Auf einem guten Weg ist auch die englische Nationalmannschaft; maßgeblich daran beteiligt ist die Verpflichtung eines neuen Trainers nach dem WM 2015. Zweifellos stellte das Ausscheiden in der Gruppenphase bei der WM im eigenen Land 2015 einen herben Einschnitt für das Team dar. Im Anschluss stellte sich das Nationalteam neu auf, wichtigste personelle Konsequenz war der Trainerwechsel: Eddie Jones übernahm die Mannschaft, die WM 2019 stand damals schon als ziel einer vierjährigen Umstrukturierung im Fokus. Seitdem Jones, der bei der WM 2015 noch Japan trainiert hatte, das Zepter übernommen hat, läuft es bei „England Rugby“ wieder. Dreizehn Sieg in Folge gelangen unter Jones‘ Führung, unter anderem besiegte man Australien dreimal in Folge. Erst 2017 verlor die englische Mannschaft das erste Mal unter Jones, man unterlag Irland mit 9:13. Doch der eingeschlagene Weg scheint der richtige zu sein. Demnächst soll es das erste Aufeinandertreffen mit den Neuseeländern seit drei Jahren geben. Dann spätestens werden die Engländer ihren eigenen Stellenwert kennen und können schon einmal eventuelle Schwächen des Gegners ausloten, sofern es diese überhaupt gibt.
Die WM in Japan wird auf jeden Fall für viel Spannung sorgen. Derzeit sieht alles danach aus, als ob Neuseeland und das wiedererstarkte England um den Titel kämpfen würden. Doch auch, wie sich Gastgeber Japan im eigenen Land schlagen wird, dürfte eine der spannendsten Fragen bei der WM 2019 sein.